„Glück haben, ein Mal im Leben glücklich sein“! Wer träumt im Leben nicht davon?
Mit zunehmenden Alter wird die Sehnsucht nach etwas Glück, oder glücklich zu sein, stärker und führt oft zu Irritationen und Exzessen die mit Abstand betrachtet oft unverständlich sind.
Doch was bedeutet das Wort Glück, oder Glück zu haben?
Ist es Macht, Reichtum, Wohlstand, ein flottes Leben mit allen möglichen und unmöglichen Vorstellungen? Oder liegt seine Bedeutung und Wert in der Zufriedenheit, der Ausgeglichenheit, sowie der daraus resultierenden inneren Ruhe und Gelassenheit?
Nach meiner Glückserfahrung sind die zuletzt aufgeführten Werte die statischen Säulen, die mein Glücksempfinden tragen. Müsste ich den Begriff Glück einer Farbe zuordnen, würde meine Wahl auf Gold fallen, leuchtend und strahlend schön, wie die Sonne an einem Frühlingsmorgen.
Je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige, umso schwerer fällt es mir, es einzugrenzen und zu erläutern.
Mit jedem der Begriffe verbinde ich Lebenssituationen, die die Vielschichtigkeit des Wortes Glück aufzeigen und mit allen Sehnsüchten, Wünschen sowie Erlebnissen verbunden sind.
Das Vorgesagte zeigt den universellen Charakter des Wortes und wird sicher in seiner Bedeutung in jedem Kulturkreis anders empfunden.
In meinem Leben gibt es viele schöne, freudige und ausgeglichene Momente.
Doch war ich in einem solchen Moment glücklich? Ist es Glück gewesen, als ich vor 20 Jahren einen Autounfall gut überstanden habe? Üblicherweise bezeichnen wir mit Glück die schönen Facetten unseres Lebens. Generationen von Gelehrten, Professoren, Wissenschaftler, sowie Dichter und Schriftsteller haben sich mit dem Thema befasst und versucht es wissenschaftlich exakt zu beschreiben. Ärzte und Heiler – jeder cooler – haben gelehrte Bücher darüber geschrieben und halten Seminare, die dem Menschen den Weg zum „glücklichen Leben„ zeigen sollen.
Die Seminare haben Hochkonjunktur und ihre Veranstalter werden reich. Aber werden die Schüler dieser Seminare glücklich? Im Verlauf meines Lebens, habe ich Menschen kennen gelernt, die Geld und Macht besaßen sowie in der Gesellschaft einiges bewegten.
Doch wenn ich mir diese Menschen ansehe und Ihr Leben betrachte, sind sie ruhelos, unzufrieden und getriebene Kreaturen, weit entfernt davon, was ich als Glück empfinde.
Meine Erfahrungen und Beobachtungen lehren mich, daß der teure Drogenrausch, Alkohol, Glücksspiele, extreme Leistungen und Kaufrausch nur zu kurzfristigen Lustgefühlen reichen und somit nicht identisch sind mit dem Glück, was wir suchen.
Das Glück trägt jeder in sich, ob arm der reich. Es kommt darauf an, über Erfahrung und Beobachtung des eigenen Körpers sowie dem Ich, zu diesem Bewusstsein zu gelangen.
Dann erkenne ich, daß ich selbst in der tiefsten Trauer glücklich sein kann.
Denn dann bestimme ich, ob ich glücklich bin oder nicht. Grundlage dazu sind die Ausgeglichenheit, die Wahrnehmung und das Annehmen meiner menschlichen Grenzen, die Zufriedenheit sowie das Erkennen der wunderbaren göttlichen Schöpfung, die mich tagtäglich umgibt, in der ich leben und arbeiten darf. So wird der Gebrauch meiner Sinne, der Hände und Empfindungen zum Transformator aus der die innere Ruhe und das Glück entstehen.Diese Erkenntnis fordert mich jeden Morgen neu heraus, aktiv zu werden und meinen Platz in der Schöpfung anzunehmen.
In der Skulptur Glück finden diese Gedanken Ihre Form. Das Material Marmor ist vor etwa 40 000 000 Jahren entstanden. Die Spirale ist der Baustein, aus dem Leben entsteht. Die Idee steht für die Auseinandersetzung mit dem Sein und das Auge steht für die Tiefe der Gefühle und Ruhe, die durch meine Arbeit erzeugt wurden.